Fahrradwegweisung in der Stadt LeverkusenEinführung Bestehendes Netz und Planungen Analyse |
Die erste Erhebung des kompletten beschilderten Radnetzes einer Stadt hatte ich 2004 für Leverkusen im Vorfeld der Landesgartenschau und der damit verbundenen Ausweisung von drei "Stadt-Landschafts-Schlaufen" durchgeführt. Das Netz wurde 2005 mit der Installation des Radverkehrsnetzes des Landes ergänzt und auch in den folgenden Jahren weiter modifiziert. Da hier allerdings die Umsetzung der Knotenpunktrouten der RadRegionRheinland bisher nicht erfolgt ist, wird diese Bestandsaufnahme in Anlehnung an meine Modellregion südlich von Köln erst später aktualisiert. Die Landesgartenschau mit den zu erwartenden Besuchern, von denen hoffentlich viele per Rad anreisen würden, war Anstoß dazu, einmal nachzusehen, wie gut sich in meiner Heimatstadt ortsunkundige Radler zurechtfinden können. Die erste, willkürlich herausgegriffene Teststrecke war die Route Schlebusch Stadtbahn Opladen Bahnhof, deren Beschilderung insgesamt in einem erfreulich guten Zustand war. Auf dieser Fahrt hatte ich bewusst sämtliche Ortskenntnis ausgeblendet und war stur den Schildern gefolgt. An zwei Stellen waren die Wegweiser so verdreht, dass sie in eine falsche Richtung zeigten und ich als "Ortsfremder" erst nach mehreren 100 Metern Verdacht geschöpft und auf die Karte geschaut habe. Bereits auf dieser ersten Tour zeichneten sich einige Eigenwilligkeiten der Leverkusener Wegweisung ab (v. a. bei Kilometerangaben und Ortsbezeichnungen), aber auch ausgesprochen Vorbildliches war zu verbuchen (Ortsschilder speziell für Radler). In Leverkusen war im Gegensatz zur linearen Routenführung der überwiegenden Zahl von Radfernwegen schon vor der Umsetzung des landesweiten Radverkehrsnetzes ein engmaschiges Netzwerk vieler sich immer wieder kreuzender Wege entstanden. In einem solchen, wesentlich komplexeren System kommen interessante und nicht immer einfach auszugestaltende Aspekte wie die Beschilderung von Knotenpunkten und Alternativrouten zum Tragen. Gesichtspunkte also, die auch bei großräumigen Radwegenetzen wie den damals im Entstehen begriffenen landesweiten Radverkehrsnetzen in Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz behandelt werden mussten. Die Beschilderung der Leverkusener Radwege war nach der Berichterstattung über die Ersteinrichtung der einzelnen Routen meist nur im Hinblick auf die zu diesem Zeitpunkt desaströsen Zustände auf dem Erlebnisweg Rheinschiene / Rheinradweg in die öffentliche Diskussion gelangt, was jedoch dem erreichten Standard aber auch Problemen abseits des einzigen in Leverkusen beschilderten Radfernwegs nur zum Teil gerecht wurde. Dennoch kam die Spitzenposition im Fahrradklimatest von ADFC und Bund für Umwelt und Naturschutz für mich überraschend, bei dem Leverkusen in der Kategorie Wegweisung bei den Städten unter 200 000 Einwohnern punktgleich mit Darmstadt auf dem ersten Platz landete, vor allem, da das Routensystem (noch) nicht überall komplett und an anderen Stellen schon wieder so lückenhaft war, dass eine Orientierung problematisch wurde. Nach der Auswertung der ersten Radtour war klar, dass die Qualität der Fahrradwegweisung nur im größeren Zusammenhang angemessen bewertet werden kann und diese Untersuchung ohne eine möglichst vollständige Erfassung der vorhandenen Beschilderung nicht zu leisten wäre. Die erforderliche Datenerhebung habe ich auf mehreren Touren zwischen Juni und August 2004 durchgeführt. Auf den nächsten Seiten wird das Netz der zu diesem Zeitpunkt in Leverkusen wegweisend beschilderten Radrouten kurz vorgestellt, ebenso die damals bekannten Planungen für das landesweite Radverkehrsnetz und die überregionalen Radrouten (u. a. die D-Routen D 7 / "Pilger-Route" und D 8 / "Rhein-Route"). Es folgen die aus den Befahrungen abgeleiteten Analyseergebnisse, die anhand einiger prägnanter Beispiele erläutert werden. Die Daten wurden auch der Stadt Leverkusen zugänglich gemacht und haben neben der Bereinigung einzelner Fehler zu einer Optimierung der Stadt-Landschafts-Schlaufen beigetragen. Die Ergebnisse in Kurzfassung:
Die Installation des Radverkerhrsnetzes Nordrhein-Westfalen und der Stadt-Landschafts-Schlaufen zum April 2005 führte zu einer deutlichen Verbesserung der Fahrradwegweisung in Leverkusen. Weitere Schritte wurden mit der Ausweisung neuer Themenrouten wie der Deutschen Fußballroute, der Balkantrasse oder der Dhünn-Runde unternommen. Ich bin gespannt, wie sich das Leverkusener Netz mit dem durch die umfangreichen Befahrungen und Analysen im Bereich südlich von Köln geschärften Blick darstellen wird. Zustand der Radwegweisung in Leverkusen (Stand April 2005) weiter: Bestehendes Netz und Planungen |
Die Tourenbeschreibungen und begleitenden Angaben wurden mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Für ihre Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Das Nachradeln dieser Tour geschieht auf eigene Gefahr. Die Mitteilung der Wegeführungen erfolgt mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass Sie beim Nachradeln der Tour für die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung und anderer relevanter Bestimmungen selbst verantwortlich sind und insbesondere im Einzelfall vor Ort abklären müssen, ob ein bestimmter Weg von Radfahrern benutzt werden darf (Fußgängerzonen, Einbahnstraßen usw.). |